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Pflanzenöltechnik und Europapolitik

Die CSU-Europaabgeordnete Marlene Mortler besuchte die OTH Regensburg und informierte sich im Labor von Prof. Hans-Peter Rabl über ein Forschungsprojekt zur Verwendung von Pflanzenölen in Verbrennungsmotoren.

Das Projekt ist eine Kooperation von Professor Hans-Peter Rabl von der Fakultät Maschinenbau mit Dr. Georg Gruber, Gründer und Geschäftsführer der Vereinigten Werkstätten für Pflanzenöltechnologie sowie Thomas Dotzer von dts design. Das Forschungsvorhaben nimmt verschiedene Pflanzenöle und deren Nutzung sowie die Emissionsentwicklung bei Verbrennungsmotoren zur derzeit anspruchsvollsten Abgasnorm EU Stage V in den Fokus. Vor dem Hintergrund der Diskussionen im Europäischen Parlament um Biokraftstoffe und das Aus von Verbrennungsmotoren kam die Europapolitikerin nach Regensburg. 
„Wissenschaft und Politik müssen dringend besser zusammenarbeiten. Denn die Erkenntnisse aus der Forschung sollten auch die Grundlage für politische Entscheidungen bilden. Das gilt insbesondere bei der Energieerzeugung. Für mich ist das Thema bunt und muss ideologieoffen betrachtet werden“, zeigte sich Mortler überzeugt. 
An der OTH Regensburg versuchen die Projektpartner Biologie und Maschinenbau zur Energiegewinnung zu verbinden. 
„Wir sollten viel mehr danach streben, verschiedene Systeme klug zu koppeln. Schon allein, um unsere Energieabhängigkeit zu reduzieren. Weg mit den Scheuklappen!“, forderte die Europapolitikerin. 

Georg Gruber brach eine Lanze für die Pflanzenöltechnologie: „Alle heimischen Ölpflanzen sind Blütenpflanzen. Sie verbessern die Biodiversität, liefern Energie und Eiweiß und in Stromgeneratoren wertvolle Regelenergie. Der Einsatz von DIN 51605 Pflanzenöl aus dezentralen Ölmühlen in hierfür entwickelten modernen Verbrennungsmotoren verbindet die Sicherung von Energie und Nahrung mit den Anforderungen von Klima-, Verkehrs- und Wärmewende in regional geschlossenen CO2-und Wertschöpfungskreisläufen. Ein Mix aus Solar- und Windstrom, speicherbar in Batterien, sowie gespeicherte heimische Bioenergie für Biogas-, Holzgas- und Pflanzenöl-BHKW sind der beste Schutz vor Strom-Blackouts und sichern die kritische Infrastruktur“. 


„Um schnell mit dem Klima- und Umweltschutz voranzukommen, werden wir alle Möglichkeiten nutzen müssen und das gilt für die Energiequellen und die Energiewandlungssysteme“, erklärte Professor Rabl. Im Forschungslabor konnte sich die Europapolitikerin ein Bild von den Versuchen an den Motoren machen und im Gespräch mit den Projektpartnern und den wissenschaftlichen Mitarbeitern die Thematik vertiefen. Die begutachteten Prüfstandversuche decken mit Biokraftstoff, Wasserstoff, Syn Fuel und Verbrennungsmotoren einen Großteil der brisanten Themen ab, zu denen Europapolitiker derzeit intensiv beraten.