Die Erkenntnisse aus der Promotion von Sandra Melina Tauwald sollen in einem Open-Source-Projekt in Kooperation mit der Technischen Universität Mailand (Politecnico di Milano) zugänglich gemacht werden. Die numerischen und experimentellen Referenzdaten ermöglichen es dann, dass HNO-Ärzte Operationen im Nasen- und Rachenraum besser planen können.
Ziel: OP-Planungen verbessern
Geforscht hat Sandra Melina Tauwald am Versuchsstand mit einem in Flüssigkeit gelagerten Silikonkopf. Die Strömungen im fein verästelten System der Nasennebenhöhlen werden durch spezielle, hochauflösende Kameras erfasst und dann ausgewertet. „Die Luftströmungen im Bereich der oberen Atemwege sind äußerst komplex“, sagt Promovendin Tauwald. Ziel ihrer Arbeit sei es daher, zu einem besseren Verständnis dieser Strömungen beizutragen, damit weniger unnötige bzw. ineffektive Operationen durchgeführt werden und beispielsweise die künstliche Beatmung durch die Nase verbessert werden kann.
Berufswunsch Patentanwältin
Der Preis von der TU Delft würdigt ihre Leistungen auf dem sehr spezifischen Forschungsgebiet der Strömungsvisualisierung. Obwohl anerkannte Expertin auf dem Gebiet möchte die 29-Jährige nach ihrer Promotion nochmals neue Wege gehen: Sie hat sich bereits für einen dualen Masterstudiengang für Patentrecht entschieden, um später Patentanwältin im Bereich der Ingenieurswissenschaften mit besonderem Fokus auf die Medizintechnik zu werden.
Sandra Melina Tauwald hat in Kooperation mit der TU München promoviert. Zuvor hat sie dort einen Bachelor- und Masterabschluss in Bioprozesstechnik absolviert. An der OTH Regensburg ist ihre Promotion angesiedelt am Regensburg Center of Health Sciences and Technology (RCHST) im Labor Biofluidmechanik bei Prof. Dr. Lars Krenkel.