Wenn es in der Welt der Maschinenentwicklung um hochpräzise Simulationen geht, sorgt ein neues Reibmodell derzeit für Furore: Das dynamische Reibmodell FrD2, entwickelt von Prof. Georg Rill, hat es in das neueste Release der Mehrkörpersimulationssoftware Simpack geschafft. Für Entwicklungsingenieure bedeutet dies, dass sie nun direkten Zugriff auf ein mathematisches Modell haben, das sich durch beeindruckende Genauigkeit und Flexibilität auszeichnet.
Was macht FrD2 so besonders?
Das FrD2-Modell wurde speziell für die Mehrkörperdynamik und deren Anwendung in der Maschinenentwicklung entwickelt. Es ermöglicht die präzise Berechnung von Reibkräften und kann vordefinierte Reibcharakteristiken mit hoher Genauigkeit reproduzieren. Gerade in der Mehrkörpersimulation (MKS), einer Methode zur Analyse des dynamischen Verhaltens von miteinander verbundenen Körpern, ist dies ein entscheidender Vorteil. MKS wird häufig in der Entwicklung von Maschinen, Fahrzeugen und anderen technischen Systemen eingesetzt, bei denen das Zusammenspiel von Komponenten optimiert werden muss.
Reibung ist dabei ein oft unterschätzter, aber wesentlicher Faktor. Sie beeinflusst nicht nur die Leistungsfähigkeit, sondern auch die Zuverlässigkeit solcher Systeme. Mit dem FrD2-Modell können diese Effekte nun noch realistischer abgebildet werden, was die Simulationstechnik auf ein neues Niveau hebt.
Von der Forschung direkt in die Praxis
Prof. Georg Rill, emeritierter Professor der OTH Regensburg, steht hinter der Entwicklung des Modells. Unterstützt wird er dabei von seinem ehemaligen Labor für Mehrkörpersimulation an der Fakultät Maschinenbau. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Weiterentwicklung des Modells: Matthias Schuderer, Doktorand im Team, arbeitet daran, FrD2 auf ein breiteres Anwendungsfeld auszuweiten.
Die rasche Integration des Modells in Simpack zeigt, wie praxisnah und industrienah die Forschung an der OTH Regensburg betrieben wird. Entwicklungsingenieure profitieren nun direkt von diesem Fortschritt, da sie das Modell in ihren Simulationen einsetzen können – ein Beweis dafür, wie akademische Innovation den Sprung in die industrielle Anwendung schafft.
Ein Blick in die Zukunft
Das Interesse der Industrie am FrD2-Modell ist riesig – und das aus gutem Grund. Die Kombination aus präzisen Berechnungsmöglichkeiten und einfacher Integration in bestehende Simulationstools könnte zukünftig weitere Branchen erobern.
Für die Fakultät Maschinenbau der OTH Regensburg ist dies nicht nur ein wissenschaftlicher Erfolg, sondern auch ein Beweis für die Relevanz angewandter Forschung. Und wer weiß: Vielleicht lässt sich mit FrD2 nicht nur Reibung berechnen, sondern auch die Innovationskraft der gesamten Branche neu entfachen!