Mit der erfolgreichen Verteidigung seiner Dissertation am 5. Juni 2025 an der Technischen Universität Ilmenau hat Marius Grad seine Promotion mit Auszeichnung abgeschlossen. In seiner Arbeit widmete er sich der innovativen Nutzung des Diffusionsschweißens als Beschichtungstechnologie – mit vielversprechenden Ergebnissen insbesondere für Anwendungen im Bereich der Medizintechnik.
Unter dem Titel „Oberflächenmodifikation von Titanbasiswerkstoffen durch das Eindiffundieren von Kohlenstoff“ untersuchte Marius Grad, wie sich die mechanischen und tribologischen Eigenschaften von Reintitan durch das gezielte Einbringen von elementarem Kohlenstoff verbessern lassen. Als Kohlenstoffquellen kamen dabei sowohl kohlenstoffhaltige Pulver als auch niedrig legierte Kohlenstoffstähle zum Einsatz. Besonders erfolgreich war der Einsatz letzterer: Durch geeignete Prozessparameter konnte eine dichte und homogene Titankarbidschicht (TiC) auf der Oberfläche des Titans erzeugt werden – und das ohne relevante Formabweichung des Substrats.
Mit Hilfe komplexer komplementärer Untersuchungsmethoden gelang es, den Diffusionsprozess detailliert zu analysieren. Deutlich wurde dabei, dass das Schichtwachstum gezielt über die Prozessführung beeinflusst werden kann. Erst durch eine von Hrn. Grad mitentwickelte Nachbehandlungsstrategie konnte die erzeugte TiC-Schicht freigelegt und damit für potenzielle Anwendungen nutzbar gemacht werden.
Seine Dissertation wurde im Rahmen einer kooperativen Promotion betreut von
Prof. Dr.-Ing. habil. Lothar Spieß (TU Ilmenau),
Prof. Dr.-Ing. Ulf Noster (OTH Regensburg) und
Prof. Dr.-Ing. habil. Edda Rädlein (TU Ilmenau).
Die wissenschaftliche Aussprache schloss mit einem öffentlichen Vortrag, in dem Marius Grad seine Forschungsergebnisse vorstellte. Das Rigorosum fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Die Prüfungskommission leitete Prof. Dr. rer. nat. habil. Dr. h.c. Andreas Bund (TU Ilmenau), unterstützt von den Prüfer:innen Prof. Dr.-Ing. habil. Jean-Pierre Bergmann und Prof. Dr.-Ing. habil. Edda Rädlein (beide TU Ilmenau).
„Das Verfahren hat in meinen Augen durchaus Potenzial, um zukünftig auch im Bereich der Entwicklung medizinischer Implantate Anwendung finden zu können“, betonte Hr. Grad bei seiner Verteidigung.
Marius Grad studierte zunächst Biomedical Engineering (B.Eng.), bevor er den Masterstudiengang Medizintechnik an der OTH Regensburg absolvierte. Im Anschluss arbeitete er knapp vier Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Labor für Werkstoffrandschichtanalytik unter der Leitung von Prof. Noster. Neben der Mitwirkung an mehreren Forschungsprojekten war er auch in der Lehre an der OTH Regensburg engagiert. Gefördert wurde seine Promotion durch die Thüringer Graduiertenförderung.